Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Ausbildungsorganisation

Die Ausbildung in Tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie am Institut für Psychotherapie Potsdam umfasst eine Regelausbildungszeit von mindestens 3 Jahren. Sie kann, nachdem Sie vom Aus- und Weiterbildungsausschuss zur Ausbildung zugelassen wurden, jederzeit mit den Ausbildungsbestandteilen Selbsterfahrung und Praktische Tätigkeit begonnen werden.

Die Ausbildung im Überblick:

Die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten erfolgt nach den Vorgaben der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung und schließt mit der staatlichen Approbationsprüfung vor dem Landesprüfungsamt ab. Die Ausbildung umfasst insgesamt mindestens 4.200 Stunden und gliedert sich in folgende Bestandteile:

Die Theorieausbildung in geschlossener Ausbildungsgruppe beginnt üblicherweise jährlich zum Jahresbeginn.

Sie erfolgt in der Regel in Wochenendblöcken an durchschnittlich einem Wochenende pro Monat. Die Seminare finden in den Räumen des IfP in Potsdam-Babelsberg statt

Die praktische Tätigkeit dient dem Erwerb von Erfahrungen in der psychotherapeutischen Behandlungspraxis und differentialdiagnostischer Kompetenzen. Sie umfasst nach Ausbildungs- und Prüfungsverordnung mindestens 1800 Stunden. Sie sollte möglichst früh zu Beginn der Ausbildung begleitend zum theoretischen Erwerb der Grundkenntnisse absolviert werden.

Mindestens 1200 Stunden Tätigkeit sind dabei in einer kooperierenden psychiatrischen Einrichtung zu erbringen, weitere 600 Stunden praktische Tätigkeit können in einer kooperierenden psychosomatischen Einrichtung oder einer kooperierenden Praxiseinrichtung („Kassenpraxis“) geleistet werden.

Daher empfehlen wir Ihnen eine frühzeitigen Bewerbung um einen Praktikumsplatz – idealerweise, sobald Sie sich für die Ausbildung entschieden und den Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben. Wir kooperieren mit zahlreichen psychiatrischen Kliniken und sozialrechtlich zugelassenen Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet. (Liste der Kooperationseinrichtungen)

Die „Lehrtherapie“ als  Einzelselbsterfahrung  umfasst im Vertiefungsverfahren Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie mindestens 120 Stunden und findet i.d.R. ausbildungsbegleitend über den gesamten Ausbildungszeitraum statt.

Ergänzend bieten wir eine jahrgangsgebundene Gruppenselbsterfahrung im Umfang von 80 Std. an. Die Gruppenselbsterfahrung umfasst sowohl gruppendynamische als auch psychodynamisch-körperpsychotherapeutische Aspekte.

Die praktische Ausbildung kann nach erfolgreicher Absolvierung der Zwischenprüfung aufgenommen werden. Im Vertiefungsverfahren Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sind mindestens 600 Behandlungsstunden (max. 800 Std.) mit mindestens 8 Patientenbehandlungen durchzuführen. Davon ist mindestens eine Kurzzeittherapie nach entsprechender Indikation durchzuführen. 

Die Behandlungen werden in der Ambulanz des Institutes in Potsdam-Babelsberg oder in kooperierenden Lehrpraxen durchgeführt.

Es werden tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapien unter Supervision nach den Richtlinien und Vereinbarungen der gesetzlichen Krankenkassen zu deren Lasten durchgeführt. Die Behandlungen durch Ausbildungsteilnehmende im Rahmen der praktischen Ausbildung werden mit durch die Verbände der gesetzlichen Krankenkassen festgelegten Behandlungshonoraren vergütet und quartalsweise nach Abzug einer Institutsabgabe an die Behandelnden ausgezahlt.

Alle Behandlungen werden unter kontinuierlicher Supervision, durchschnittlich nach jeder 4. Behandlungsstunde, durchgeführt. Mindestens 50 der erforderlichen Supervisionseinheiten sind als Einzelsupervision durchzuführen. Das IfP hat mit einer großen Zahl anerkannter, akkreditierter Supervisoren und Supervisorinnen Kooperationsverträge abgeschlossen, die Ihnen Einzel- und Gruppensupervisionen anbieten.

Sowohl im Theoriecurriculum als auch in Theorie-Praxis-Seminaren der „Freien Spitze“ finden Sie Veranstaltungen der psychodynamischen Körperpsychotherapie. Alle Veranstaltungen sind integraler Bestandteil des Theorie-Praxis-Curriculums der Ausbildung in Tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie. Darüber hinaus finden die Seminare der psychodynamischen Körperpsychotherapie Anerkennung durch die Deutsche-Gesellschaft für Körperpsychotherapie (DGK/EABP) und sind anrechnungsfähig für die Weiterbildung zur Körperpsychotherapeutin/zum Körperpsychotherapeuten.

Kurse in diesem Curriculum

Grundkurse

Kurse
Grundlagen allgemeiner und psychodynamischer Körperpsychotherapie
Nebenwirkungen und unerwünschte Wirkungen von Psychotherapie
Literaturseminar Grundkurs
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik und Fokusbildung
Psychodynamische Behandlungskonzepte II: Konflikttheorie, Konfliktdynamik und konfliktorientierte Behandlung
Bindungstheorie und Bindungsforschung
Krisenintervention, Suizidalität und Notfälle
Rechtliche und ethische Rahmenbedingungen in der Psychotherapie
Anamneseerhebung in der Psychodynamischen Psychotherapie
Erstinterview und Gesprächsführung, Reinszenierung, Übertragung - Gegenübertragung
Säuglingsforschung und Theorie der psychischen Entwicklung
Psychoanalytische Entwicklungstheorien II: Abwehrmechanismen
Psychoanalytische Entwicklungstheorien IV: Selbstpsychologie
Behandlungskonzepte und Methodik psychodynamischer Psychotherapie
Psychodynamische Hypothesenbildung
Modelle und Behandlungskonzepte der Psychotherapie in Gruppen
Psychoanalytische Entwicklungstheorien I: Triebpsychologie
Systemische Grundlagen und systemische Modelle psychischer Störungen
Psychoanalytische Entwicklungstheorien VI: Relationale Psychoanalyse und Intersubjektivität
Gedächtnismodelle und Konzeption des Unbewussten
Erhebung des psychopathologischen Befundes
Psychoanalytische Entwicklungstheorien III: Objektbeziehungstheorie
Psychodynamische Modelle von Ätiologie und Pathogenese psychischer Störungen – Neurosenpathologie
Psychotherapieforschung in Psychodynamischen Verfahren
Einfühlung als therapeutische Haltung: Mentalisieren und Regression erfahrbar machen
Vertiefte Ausbildung

Kurse
Kompaktcurriculum Prüfungsvorbereitung I und II: Medizinische Grundlagen
Körperorientierte Diagnostik
Spezielle psychodynamische Krankheitslehre II: Psychodynamische Behandlung von Hysterien und Konversionsstörungen
Kompaktcurriculum Prüfungsvorbereitung VI: Verhaltenstherapie
Psychodynamische Behandlungskonzepte VII: Psychodynamische Traumakonzeptionen und Behandlungsstrategien bei Realtraumatisierung
Kompaktcurriculum Prüfungsvorbereitung IV: Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Psychodynamische Behandlungskonzepte IV: Relationale Psychoanalyse und Intersubjektivität
Mentalisieren – Theoretische Grundlagen und Behandlungstechnik
Literaturseminar
Spezielle psychodynamische Krankheitslehre IV: Posttraumatische Belastungsstörungen
Psychodynamische Behandlungskonzepte III: Strukturpathologie und Strukturbezogene Psychotherapie
Spezielle psychodynamisch Krankheitslehre I: Essstörungen
Spezielle psychodynamische Krankheitslehre VII: Angst- und Panikstörungen
Spezielle psychodynamisch Krankheitslehre V: Narzissmus und narzisstische Pathologie
Indikation und Differentialindikation psychodynamischer Behandlungen
Kompaktcurriculum Prüfungsvorbereitung III: Psychopharmakologische Grundlagen
Bedeutung der Supervision für den Behandlungsprozess
Psychodynamische Behandlungskonzepte VI: Interpersonelle Störungsmodelle (MBT, TFP, psychoanalyt.-interakt. Methode)
Kasuistisch-Technische-Seminare
Spezielle psychodynamische Krankheitslehre III: Psychosexuelle Entwicklung, Sexualitäten und Varianten der Sexualität zwischen Normativität und Pathogenität
Affektresonanz und Affektregulation
Kompaktcurriculum Prüfungsvorbereitung V: Diagnostik ICD-10
Spezielle psychodynamische Krankheitslehre XI: Depressionen
Psychodynamik Psychosomatischer Störungsbilder - Somatoforme Störungen, Schmerzstörungen
Einleitung psychodynamischer Behandlungen und Behandlungsvertrag
Wie erreichen wir Veränderungen in der psychodynamischen Psychotherapie
Psychodynamische Psychotherapie Älterer
Beendigung psychotherapeutischer Behandlungen
Berichterstellung im Antragsverfahren
Körperorientierte Psychotherapie bei Psychosomatosen und Somatisierungsstörungen
Einführung in die psychodynamische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Interkulturalität und Kultursensible Psychotherapie
Psychoanalytische Entwicklungstheorien V: Analytische Psychologie
Spezielle psychodynamisch Krankheitslehre VI: Borderline Pathologie und Borderline Störungen
Arbeit mit Träumen in der psychodynamischen Psychotherapie
Spezielle psychodynamische Krankheitslehre X: Psychodynamische Psychotherapie bei Psychosen
Fokusbildung und Fokaltherapie
Psychodynamische Behandlungskonzepte VIII: Technik der Deutung
Psychodynamische Behandlungskonzepte I: Übertragung und Gegenübertragung in psychodynamischer Behandlung
Körperpsychotherapeutische Behandlungstechnik in psychodynamischen Verfahren
Missbrauch und Abhängigkeit unter Einbeziehung nichtstofflicher Süchte
Einfühlung als therapeutische Haltung: Mentalisieren und Regression erfahrbar machen Teil 2
Freie Spitze

Kurse
Institutsplenum
Körperorientierte Gruppenselbsterfahrung
Einführung in die Ausbildung
Mentorenprogramm für Neukandidaten
Begrüßungsveranstaltung für Neukandidaten
Einführungs- und Orientierungsveranstaltung für Neukandidaten
Indikationsspezifische Methodik in der Körperpsychotherapie
Einführung in das Curriculum
Öffentliche Vortragsreihe
Rahmenbedingungen der Ambulanzbehandlungen (findet 2 x jährlich statt)
Psychoanalytische Werkstatt
Psychoanalyse und Film
Umgang mit Grenzverletzung in der Aus- und Weiterbildung